die Entwicklung der Musik
Die Wasserorgel
Während wir noch so sprachen, erklang im Nachbarhaus der Ton einer Wasserorgel, so süß und verlockend, dass wir uns alle ihm zuwandten, vom zarten Klang bezaubert. Ulpianos blickte unseren Musiker Alkeides an und sagte: Hörst du, du Obermusikus, diese schöne Harmonie, die uns alle bannt, von Musik bezaubert? Das klingt nicht so, wie die Einzelflöte bei euch Alexandrinern, die den Hörern mehr Pein als musikalischen Genuss bereitet. Alkeides erwiderte: Aber auch diese Wasserorgel, ob du sie nun zu den Wind-oder den Saiteninstrumenten rechnest, ist die Erfindung eines Bewohners Alexandrias, eines Barbiers von Beruf mit Namen Ktesibios. Das erklärt Aristokles in seinem Buch >Über die Chormusik< so: Es ist noch strittig, ob die Orgel zu den Wind-oder zu den Saiteninstrumenten gehört. Aristoxenos weiß nichts davon. Er soll Platon eine gewisse Vorstellung von ihrer Konstruktion gegeben haben, als er eine Nachtuhr baute, die Ähnlichkeit mit einer Wasserorgel hatte, also eine sehr große Wasseruhr. In der Tat sieht die Orgel der Wasseruhr sehr ähnlich. Deshalb kann man sie nicht für ein Saiten-oder Schlaginstrument halten, aber vielleicht für ein Luftinstrument, weil durch das Wasser Luft in die Orgel gepresst wird. Die Röhren sind in Wasser eingesenkt, und wenn das Wasser von einem Knaben schnell bewegt wird, so wird Luft in die Röhren gedrückt, durch Ventile, die in der Orgel sind, und so entsteht ein wohllautender Klang. Die Orgel ist wie ein Rundaltar gebaut. und man sagt, sie stamme von dem Barbier Ktesibios, der unter König Ptolemaios Euergetes II. dort in Aspendia lebte, wodurch er sehr berühmt wurde. Er habe auch seine Frau das Instrument spielen gelehrt. Tryphon erklärt im 3. Buch einer Schrift >Über Benennungen<. die von Flöten und Orgeln handelt, über die Wasserorgel habe der Ingenieur Ktesibios geschrieben. Ich weiß nicht, ob er sich nicht in dem Namen getäuscht hat. Aristoxenos freilich zieht die Saiten-und Schlaginstrumente den Blasinstrumenten vor, weil diese zu leicht seien. Denn viele könnten Flöte oder Syrinx spielen, ohne je Unterricht gehabt zu haben, etwa die Hirten. Soviel kann ich dir von der Wasserorgel sagen, Ulpianos.
Athenaios III 174a-e
Wasserorgel von Ktesibios aus Alenxandria
Quelle Wikipedia
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Hört mich, die ihr den tiefen Wald von Elikona besitzt, ihr wehrhaften Töchter des großen Zeus! Fliegt, um mit euren Worten zu täuschen euren Bruder Phoebus mit dem goldenen Haar, der von den Zwillingsgipfeln des Felsens Parnass, begleitet von den herrlichen Delphischen Jungfrauen, seine Reise beginnt zu den kristallenen Wassern von Castalia, querend das Kap von Delphi, den prophetischen Berg.
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Der zweite der beiden Hymnen an Apollo am Athenerschatzhaus in Delphi. Die Notenzeichen stehen über dem Text
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