die Küche der Gesellschaft im Athen des 5.-Jahrhunderts
Knorpel - Knochenfische, Weich - und Krüstentiere
Warum die Syrer keinen Fisch Essen
Der Stoiker Antipatros von Tarsos berichtet im 4. Buch seines Werkes >Über den Aberglauben<: Es wird erzählt, dass Gatis, die Königin von Syrien, Fisch so sehr schätzte, dass sie verkünden ließ, niemand dürfe Fisch essen außer (griech.: ater) Gatis. Aus diesem Grunde nenne die Masse sie aus Missverständnis Atargatis und enthalte sich des Fisches.
Mnaseas schreibt im 2. Buch seines Werkes >Über Asien<: Atargatis war, wie ich glaube, eine grausame Königin, die ihre Untertanen so hart regierte, dass sie ihnen auch verbot, Fische zu essen. Sie mussten sie vielmehr an sie abliefern, weil sie diese Kost mochte. Aus dieser Ursache gilt immer noch die Sitte, dass man, wenn man zu der Göttin Atargatis betet, ihr silberne und goldene Fische als Weihgaben darbringt. Die Priester hingegen servieren der Göttin jeden Tag wirkliche Fische, schön angerichtet, gebraten oder gekocht, und natürlich verzehren sie sie dann selbst, die Priester der Göttin.
Athenaios 346c-e
Amia (Thunfisch)
Im Herbst, wenn die Plejaden am Horizont ver-
sinken, kannst Du Thunfisch auf jegliche Art
zubereiten. Warum soll ich Dir darüber lange
Vorträge halten, denn Du kannst kaum etwas
falsch machen, selbst wenn Du wolltest. Aber wenn
du trotzdem wissen willst, o Freund Moschos, auf
welche Weise du am besten diesen Fisch auftragen
kannst: in Feigenblättern mit nicht zu viel Origano.
Keinen Käse, keinen Schickschnack! Bette ihn
einfach in die Feigenblätter und binde sie oben
mit einer Binse zu. Dann bedecke ihn mit heißer
Asche und erkenne in deinem Gemüt den rechten
Augenblick, wenn er gar ist und nicht verbrannt.
Archestratos von Gela (um 330 v. Chr.)
Wasser für die Hände, ein Silbergefäß, ein zarter
Knabe, der Wasser über unsere Hände gießt; anmu-
tige, zarte Myrtenzweiglein zu Girlanden verwoben.
Herein trugen ein paar Sklaven einen schimmernden
Tisch für uns ... Sie brachten schneeweiße Gersten-
brote in Körben herbei. Eine Kasserolle – nein,
größer noch – gefüllt mit herrlichem Aal. Und dann,
mein Lieber, noch Garnelen in Honig glasiert und
dazu mit Meersalz bestreute Tintenfische, kleine
Vögelchen in Blätterteig, und gebackenen Thunfisch,
Ihr Götter! Was für ein gewaltiges Tier, frisch vom
Feuer, frisch aus der Pfanne und frisch aufge-
schnitten, reichlich herrliche Stücke aus seinem
zarten Bauchfleisch zu unserer Freude, solange wir
bleiben und weiter schmausen wollten ... Schließlich
hatten wir uns mit Essen und Trinken den Bauch
gefüllt: Die Diener räumten die Reste beiseite und
brachten warmes Wasser, Seife und Lilienöl für unse-
re Hände. Sie reichten uns Musselinhandtücher,
herrliche Duftstoffe und Veilchensträuße. Dann
wurden dieselben glänzenden Tischchen wiederge-
bracht, beladen mit weiteren Leckereien, Nach-Tisch,
wie man so sagt: Herum gereicht wurden süße Teig-
muscheln, knusprige Pfannkuchen, honiggetränkte
geröstete Sesamkuchen, süßer Käsekuchen mit Milch
und Honig.
Philoxenos von Kythera (5-4 Jh. v. Chr.)
Hofdichter in Syrakus
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Fladen und Brote | Vorspeisen | Salate | Vegetarisches |
Suppen | Geflügel-Wild-Nutz- und Weichtiere |
Nachspeisen | 5. Jh. v. Chr. Athener Gesellschaft |
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